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GFL-Insider: Paderborn Dolphins jubeln - Berlin Rebels droht Abstieg

GFL-Insider Philipp Forstner blickt in seiner neuen Football-Kolumne auf die Paderborn Dolphins, die den Klassenerhalt fast geschafft haben. Bei den Berlin Rebels hängt der Haussegen hingegen schief. Chefcoach Douglas Fryer droht der Rauswurf.

Paderborn Dolphins
Credit: Imago
 

Am Wochenende kam es zum brisanten Kellerduell in der German Football League zwischen den Paderborn Dolphins und den Berlin Rebels. Unter den wachsamen Augen der zahlreichen Fans im heimischen Hermann-Löns-Stadion setzten sich die Dolphins am Ende knapp mit 20:17 durch und machten einen entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt. Berlin hingegen steckt nun tief in der Krise. 

"Wir wollten von Beginn an wach sein und die Rebels früh unter Druck setzen", sagte Head Coach Jason Irmscher zufrieden wenige Tage nach dem Spiel. Denn die Berliner reisten erst am frühen Morgen um fünf Uhr aus der Hauptstadt an und die fehlende Ausgeruhtheit wollten die Paderborner im für beide Teams wahrscheinlich wichtigsten Spiel des Jahres ausnutzen. 

Plan der Paderborn Dolphins geht früh auf

Tatsächlich führten die Ostwestfalen zur Pause mit 10:0. Mit etwas mehr Spielglück hätte man die bessere Ausgeschlafenheit sogar auf einen Halbzeitstand von 17:0 oder 20:0 hochschrauben können. Die fehlende Chancenverwertung sollte sich aber noch einmal rächen. Denn zu lange ließ man die Rebels auf Tuchfühlung, die im weiteren Spielverlauf wieder mehr zu ihren klassischen Tugenden zurückfanden. 

Spielten sie anfangs noch überwiegend mit Bronson McClelland, dem spielintelligenten Passer, schwenkte Berlin später auf das physische Spiel des Dual-Threat-Quarterbacks Tyquell Fields um. 17 unbeantwortete Punkte der Rebels ab der Mitte des dritten Quarters waren die Folge der Umstellung, auf die Paderborn zunächst keine Antwort fand. 

Dolphins gegen Rebels: Spannung kaum auszuhalten

Für Coach Irmscher sei die Spannung am Ende des Spiels nicht mehr auszuhalten gewesen. "Eine Overtime mussten wir unbedingt vermeiden", so der Trainer. Und das gelang. Mit auslaufender Uhr glitt der Field-Goal-Versuch über 39 Yards von Hendrik Schröder zwischen den Torstangen hindurch und besiegelte den Sieg über die Berlin Rebels. 

Rechnerisch ist durch den Erfolg zwar ein Abstieg immer noch möglich. Aber die Kiel Baltic Hurricanes und die Berlin Rebels haben jeweils zwei Siege weniger als Paderborn. Bei noch drei ausstehenden Partien der Konkurrenten und entscheidenden Siegen über die Rebels und die Hurricanes sollte daher eigentlich nichts mehr schief gehen. 

Berlin Rebels
Berlin Rebels
Credit: Imago
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In den abschließenden Spielen will man die Konkurrenz noch etwas ärgern. Jetzt auf die Playoff-Plätze zu schielen, wäre übermütig. Eigene Vorsätze verfolgt Jason Irmscher trotzdem: "Mit einem weiteren Sieg würde ich meinen bisherigen GFL-Record brechen. Ein Sieg mehr als im ersten Jahr. Das ist für mich noch ein persönliches Ziel und würde mich echt freuen. Ab da sehen wir dann weiter." 

Berlin Rebels in der Krise

Punktgleich mit den Baltic Hurricanes haben die Berlin Rebels das direkte Duell gegen Kiel bereits am 22. Juni deutlich mit 24:56 verloren. Der Blick auf das Restprogramm genügt, um zu wissen, wie brenzlig die Lage bei den Charlottenburgern ist. Mit Dresden, Hildesheim und den Adlern aus Berlin warten Platz zwei, drei und fünf der GFL Nord. 

Die spielfreie Woche muss nun genutzt werden, um den Fokus noch einmal voll auf den Abstiegskampf zu richten. Denn selbst mit einem Sieg müsste man immer noch hoffen, an Kiel überhaupt vorbeizukommen, die sich am 24. August gegen das Schlusslicht der GFL Süd, den Kirchdorf Wildcats, im eigenen Stadion entscheidend absetzen können. 

Dementsprechend hängt der Haussegen bei den Rebels schief. Gerüchte, man wolle sich noch in dieser Woche von Head Coach Douglas Fryer trennen, konnten bisher nicht bestätigt werden. Spätestens bei einem Abstieg dürfte aber der eingeschlagene Weg in Frage gestellt werden. 

Relegation für Berlin als letzter Strohhalm

Ein letzter Strohhalm, an den man sich klammern kann, bleibt den Rebels am Ende der Saison. In der Relegation würde man in zwei Spielen gegen die Rostock Griffins oder Düsseldorf Panther die letzte Gelegenheit erhalten, die Saison noch einmal umzukehren. Schließlich spielt der Verein aus Charlottenburg seit 2012 ununterbrochen im Oberhaus des deutschen Footballs und sollte alles daran setzen, den Klassenerhalt auch im Nachsitzen zu schaffen. 

Bei den Dolphins und Jason Irmscher fällt der Druck hingegen ab. Die Anspannung war groß in den letzten Wochen und mündete in der engagierten Vorbereitung des "Endspiels" gegen die Berlin Rebels. Nun beginnen für Paderborn bereits die Planungen zur kommenden Saison in der German Football League. 

Die wöchentlich erscheinende Kolumne befasst sich mit dem Tagesgeschehen in der German Football League. Mit gespitzter Feder handelt Philipp Forstner aka “Draft Nerd” die GFL-Themen ab, die sich nicht in den Pressemitteilungen der Vereine finden lassen. Im “GFL-Insider” geht es ehrlich, aber auch direkt zu. 

Die wöchentlich erscheinende Kolumne befasst sich mit dem Tagesgeschehen in der German Football League. Mit gespitzter Feder handelt Philipp Forstner aka “Draft Nerd” die GFL-Themen ab, die sich nicht in den Pressemitteilungen der Vereine finden lassen. Im "GFL-Insider" geht es ehrlich, aber auch direkt zu. 



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