Sydney Lohmann: "Im Optimalfall spielen wir das Finale bei Olympia"
- Fußball-Nationalspielerin Sydney Lohmann im Sports-Illustrated-Interview
- Lohmann über Olympia: Möglichst viel vom Flair der Spiele mitbekommen
- Sydney Lohmann: "Wir glauben an die Qualität unserer Mannschaft"
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Sports Illustrated: Sydney Lohmann, haben Sie sich für den 10. August 2024 schon etwas vorgenommen?
Sydney Lohmann: Im Optimalfall spielen wir da das Finale des olympischen Turniers.
Sports Illustrated: Hat sich die Mannschaft also eine Medaille als Ziel gesetzt?
Lohmann: Wenn man an einem Turnier teilnimmt, hat man natürlich auch das Ziel, so weit wie möglich zu kommen. Würden wir das Finale erreichen, könnten wir außerdem ein paar Tage im olympischen Dorf in Paris zu verbringen. Deshalb ist das schon ein Ziel von uns, um auch so viel es geht vom Flair der olympischen Spiele mitzukriegen.
Sports Illustrated: Für wie realistisch halten Sie dieses Ziel?
Lohmann: Wir glauben an die Qualität in unserer Mannschaft, wissen aber, dass es natürlich nicht leicht wird. Allein in der Gruppenphase treffen wir mit den USA, Sambia und Australien auf sehr gute Mannschaften. Generell ist das Turnier stark besetzt, allerdings wissen wir auch, wie gut wir sein können.
Lohmann: Wir haben richtig gute Spielerinnen und viel Qualität in der Mannschaft. Dazu einen guten Mix aus erfahrenen und jüngeren Spielerinnen. Zudem herrscht eine richtig gute Stimmung. Wir verstehen uns alle gut und haben einen super Teamgeist.
Sports Illustrated: Wie äußert sich das?
Lohmann: Wir haben in jedem Training Spaß miteinander, sind aber trotzdem total fokussiert und pushen uns gegenseitig. Da haben wir einfach eine richtig gute Atmosphäre. Außerdem verbringen wir auch außerhalb des Platzes gerne Zeit miteinander, lachen viel und haben Spaß. Abends sitzen wir zum Beispiel zusammen und spielen Kartenspiele wie "Wizard".
Sports Illustrated: Wie sehen Sie Ihre persönliche Rolle in der Mannschaft?
Lohmann: Ich habe sicherlich nicht meine beste Saison hinter mir und saß auch im Verein im ein oder anderen Spiel auf der Bank. Dennoch weiß ich, dass ich der Mannschaft mit meiner Art Fußball zu spielen weiterhelfen kann. Das möchte ich so gut es geht tun und Verantwortung übernehmen.
Sports Illustrated: Sie hatten nur eine relativ kurze Sommerpause und kamen nach nur wenigen Tagen Training im Verein zur Nationalmannschaft. Konnten Sie im Urlaub überhaupt richtig abschalten?
Lohmann: Natürlich hat man Olympia immer im Hinterkopf. Wir wurden im Vorhinein dazu angehalten, uns fit zu halten. Dennoch habe ich in den ersten zehn Tagen versucht, auch etwas abzuschalten, zu regenerieren und meinen Urlaub zu genießen. Das war wichtig, um dem Körper auch mal Ruhe zu geben. Danach habe ich noch vor dem Training im Verein mein individuelles Fitnessprogramm wieder aufgenommen.
Sports Illustrated: Sehen Sie die Gefahr, dass sich bei immer mehr Spielen und kürzeren Pausen irgendwann auch eine mentale Müdigkeit einstellt?
Lohmann: So eine Saison ist schon anstrengend – sowohl körperlich als auch vom Kopf her. Es ist aber auch immer davon abhängig, ob man als Spielerin gerade eine gute oder schlechte Phase durchlebt. Wir haben eine gute Bundesliga-Saison hinter uns, sind Meister geworden und hatten am Ende auch nicht mehr viele englische Wochen. Zudem war ich über weite Strecken der Saison körperlich fit, deshalb war die Müdigkeit bei mir nicht ganz so groß. Vielmehr habe ich mich gefreut, dass es wieder losgeht.
Sports Illustrated: Fällt es Ihnen also leicht, wieder in den Wettkampfmodus zu kommen?
Lohmann: Sobald es auf den Platz geht, benötige ich keine Extra-Motivation. Dafür habe ich zu viel Spaß am Fußball. Es ist ja auch immer noch ein Spiel und soll Freude bereiten. Im ersten Training nach der Sommerpause habe ich gemerkt, dass ich trotz der kurzen Pause etwas vermisst habe.
Sports Illustrated: Was verbinden Sie persönlich mit den Olympischen Spielen?
Lohmann: Es ist das größte Sportereignis der Welt, da geht für mich ein Traum in Erfüllung, dort dabei sein zu können. Mir gefällt an Olympia, dass die Vielfältigkeit des Sports gezeigt und der Sport an sich gefeiert wird und nicht nur eine Sportart wie bei Welt- oder Europameisterschaften. Die vergangenen Turniere haben gezeigt, was für eine Begeisterung der Sport auslösen kann.
Sports Illustrated: Auf welche anderen Sportarten freuen Sie sich besonders bei Olympia?
Lohmann: Ich habe immer gern Leichtathletik geschaut. Da finde ich spannend, dass es so viele Disziplinen gibt und dementsprechend abwechslungsreich ist. Auch Schwimmen ist für mich eine klassische Olympia-Sportart, die ich immer gern angeschaut habe. Ich freue mich einfach, Teil des Ganzen zu sein.
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