GFL

GFL-Insider: Deswegen geht es beim Top-Spiel um knallhartes Business

Am Sonntag kommt es in der GFL zum Top-Spiel um Platz zwei: Wenn die Dresden Monarchs auf die Hildesheim Invaders treffen, wird es jedoch nicht nur um den sportlichen Erfolg gehen – sondern um knallhartes Business. Deswegen ist das Spiel so wichtig.

Dresden Monarchs
Credit: Imago

Wenn am Sonntag im direkten Duell die Dresden Monarchs und die Hildesheim Invaders aufeinandertreffen, geht es für die beiden Playoff-Kandidaten nicht nur um den zweiten Platz in der German Football League, sondern auch um knallhartes Business. Die Frage, ob man in der GFL als Zweiter oder Dritter in die Viertelfinalspiele einzieht, beinhaltet nicht zuletzt vor allem wirtschaftliche Interessen. 

Klammern wir eine von Verletzungen geplagte Saison aus, erreichte der Deutsche Meister von 2021 in den letzten sieben Jahren stets das Halbfinale. Bis auf einmal sind die Dresden Monarchs in dieser Zeit stets mindestens als Zweitplatzierter der GFL Nord in die Postseason eingezogen. Im Gegensatz zu den Hildesheim Invaders, die noch nie ein Heimspiel in der ersten Playoff-Runde erlebten, konnten die Monarchs regelmäßig zu Hause in die Playoffs starten. 

Hildesheim Invaders
Hildesheim Invaders
Credit: Imago
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GFL: Duell um Platz zwei am Sonntag

Weshalb das Duell um Platz Zwei am Sonntag auch die wirtschaftlichen Abteilungen der beiden Vereine in besonderer Weise interessieren wird, hängt mit dem Modus im Viertelfinale zusammen. Hier spielen die beiden besten Teams aus dem Norden zu Hause gegen den dritten und vierten Platz aus dem Süden, während der Dritte und Vierte aus der GFL Nord sich auf die Reise in Richtung Bayern, Baden-Württemberg oder ins Saarland macht. 

Diese Fahrten, ob nun in den Norden oder Süden der Republik, sind immer mit enormen Kosten verbunden. Schnell kommen hier für Hotel und Busse kleine fünfstellige Beträge zusammen. Vor der Saison fädelte die GFL zwar eine Kooperation mit einer großen Hotelkette ein, die Ausgaben bleiben aber trotzdem weiterhin hoch und belasten den jährlichen Etat zusätzlich. 

Diesen Kosten gegenüberstellen müssen wir nun die möglichen Einnahmen bei einem oder gar zwei Heimspielen in den Playoffs. Anständig besuchte Heimstätten dürften hier gut und gerne rund 10.000 Euro an einem Spieltag erwirtschaften. Der Unterschied zwischen dem zweiten und dritten Platz in der GFL liegt somit unter dem Strich bei 20.000 Euro und manchmal sogar weit mehr. 

Die Einnahmen stehen einem Playoff-Team im kommenden Jahr für Neuverpflichtungen und Investitionen zur Verfügung. Dem Drittplatzierten fehlen diese. Stattdessen hat er höhere Ausgaben hinzunehmen. Ein klarer Wettbewerbsvorteil und da es keine solidarische Umverteilung in den Playoffs gibt, sodass alle Anwärter ähnliche Kosten haben, wird der Kampf um den zweiten Platz auch zu einer Business-Decision. 

Dresden Monarchs erwarten Wochen der Wahrheit

Nun ist dies eine Begleiterscheinung des sportlichen Wettbewerbs und praktisch als zusätzlicher Gewinn für eine erfolgreiche Saison zu sehen, womit das Ausbleiben einer Verteilung durchaus vertretbar ist. Schließlich haben Hildesheim und Dresden die Möglichkeit, die Entscheidung auf dem Platz herbeizuführen. 

Knapp 13.000 Zuschauer bei den Dresden Monarchs in der GFL
Knapp 13.000 Zuschauer bei den Dresden Monarchs in der GFL
Credit: Dirk Adam
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Vor allem für die Monarchs geht es deshalb in die entscheidende Phase der Saison. Bevor ab Anfang September und pünktlich zu den Playoffs die Heimspiele im renovierten Heinz-Steyer-Stadion stattfinden, geht es am Sonntag gegen die Invaders und eine Woche später gegen die New Yorker Lions um Platz Zwei. Während die Playoffs bereits sicher sind, entscheiden die Duelle darüber, ob die Saison auch ein wirtschaftlicher Erfolg wird. 

Die wöchentlich erscheinende Kolumne befasst sich mit dem Tagesgeschehen in der German Football League. Mit gespitzter Feder handelt Philipp Forstner aka “Draft Nerd” die GFL-Themen ab, die sich nicht in den Pressemitteilungen der Vereine finden lassen. Im “GFL-Insider” geht es ehrlich, aber auch direkt zu. 



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