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GFL-Insider: Angst vorm Abstiegsgespenst! Diese drei Teams könnte es erwischen

Das Abstiegsgespenst geht im Norden der German Football League um. Während es im Süden wegen des Rückzugs der Ingolstadt Dukes keinen Absteiger gibt, sind die Kiel Baltic Hurricanes, Berlin Rebels und Paderborn Dolphins in Abstiegs-Not. 

Kiel Baltic Hurricanes in der GFL
Credit: Imago
 

Mehr als die Hälfte der Saison ist rum. Oben planen die ersten Vereine bereits für die Playoffs. Aber unten machen sich drei Mannschaften allmählich Sorgen. Letzte Verstärkungen oder eine Beschwörung des Teamgeistes sollen helfen. Doch ein Team muss am Ende in die Relegation gegen einen Anwärter aus der GFL2. Aktuell dürfen sich hier die Rostock Griffins, Düsseldorf Panther und Hamburg Pioneers die größten Hoffnungen auf die Entscheidungsspiele um den Aufstieg machen.  

Kiel ist nach einer erfolglosen Saison 2023 mit damals nur einem Sieg überraschend erfolgreich in dieses Jahr gestartet. Als sie im eigenen Stadion die New Yorker Lions mit 28-14 besiegten, keimte sogar Hoffnung auf die Playoffs auf. Braunschweig hat sich seitdem deutlich auf beiden Seiten des Balls verstärkt und befindet sich zurecht wieder auf einem Playoff-Platz, was nicht zuletzt die Revanche in der Vorwoche gegen Kiel bewiesen hat. Die Baltic Hurricanes konnten hingegen nur einen weiteren Erfolg einholen, weshalb nun der erste Abstieg seit 2002 droht.  

Kiel Baltic Hurricanes zittern vor Abstiegsgespenst

Immerhin feierte man einen Sieg gegen die Berlin Rebels, was zum Saisonabschluss in der Endabrechnung aufgrund des direkten Vergleichs noch einmal wichtig werden könnte. Gleichzeitig verloren die Ostseestädter aber auch gegen die Paderborn Dolphins, weil man schlichtweg nicht ausreichend auf die spontane No-Huddle-Offense vorbereitet war. 

Der Teamgeist wird bei der erfahrenen und eingeschworenen Truppe aber stets hochgehalten. Playmaker, wie Runningback Lorenz Rotermund oder Quarterback Nate Hayden, sind wichtige Stützen des Teams. Benedikt Englmann stand bereits beim letzten Playoff-Sieg am 16. September 2017 auf dem Feld für die Kieler und fängt immer noch Bälle für wichtige Touchdowns in der Offense. 

Mit zwei Siegen in Duellen gegen den Süden könnte man an der Ostsee die Grundlagen dafür schaffen, dass es am letzten Spieltag gegen die Paderborn Dolphins nicht zum Entscheidungsspiel kommt. Das Restprogramm ist dahingehend machbar und Kiel sollte die Reife beweisen, die ein ehemaliger Deutscher Meister einfach mitbringt, wenn es in den nächsten Wochen in enge und wichtige Spiele geht. 

Gefährliche Situation bei Berlin Rebels

Bei den Berlin Rebels ist die Lage hingegen prekär. Zwei Siege und damit genauso viele wie bei den Kielern stehen zwar zu Buche. Doch der letzte Erfolg liegt fast zwei Monate zurück und gegen einen direkten Konkurrenten aus dem Norden konnte noch kein einziger Erfolg in diesem Jahr gefeiert werden. Ununterbrochen seit 2012 spielen die Hauptstädter in der GFL. Nachdem sie im letzten Jahr sogar die Playoffs erreichten, könnte nun der Abstieg in die GFL2 folgen. 

Berlin Rebels in der GFL
Berlin Rebels in der GFL
Credit: Instagram (berlinrebels)
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Mit dem laufstarken Quarterback Tyquell Fields und Wide Receiver Austin Osborne hat man zwei sehr gute US-Imports für die Offense gefunden. Der Fokus liegt klar auf dem Laufangriff, weshalb in den letzten zwei Wochen Offensive Linemen Dave Beale und Runningback Tomasz Kempka verpflichtet wurden. 

Sie sollen den Angriff um Fields und Osborne noch produktiver machen, damit notwendige Erfolge in den nächsten Wochen auch gegen Playoff-Kandidaten erzielt werden. Denn ohne diese, werden die Rebels den Weg in die Relegation antreten müssen. Zu wahrscheinlich ist es, dass die Hurricanes im Gegenzug noch den ein oder anderen Sieg holen werden. 

Bisher ein Spiel weniger hatten die Paderborn Dolphins. Doch der hauptamtliche Geschäftsführer und Cheftrainer Jason Irmscher möchte nicht auf die Konkurrenz schauen. Rückenwind erhält er durch frühe Erfolge in der Saison gegen die New Yorker Lions und die Kiel Baltic Hurricanes. 

Paderborn Dolphins haben leichteres Restprogramm

Die spielfreien Wochen seit dem 30. Juni nutzten die Ostwestfalen für neue Verstärkungen. Mehrere Neuzugänge aus der European League of Football von den krisengeschüttelten Cologne Centurions sollen die Defense verbessern. Gleichzeitig freuen sich die Dolphins auf Nachwuchs aus der eigenen Jugend. Diverse Spieler sind mit Abschluss der Saison bei den GFL-Juniors zu den Herren gewechselt und wollen beweisen, wie gut sich die Jugendarbeit in den letzten Jahren in Paderborn entwickelt hat. 

Paderborn Dolphins in der GFL
Paderborn Dolphins in der GFL
Credit: Instagram (paderborndolphins)
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Aufgrund dieser Veränderungen und mit Blick auf das Restprogramm haben die Dolphins ebenfalls ein leichteres Restprogramm als die Rebels. Es geht zunächst auswärts gegen die Straubing Spiders und anschließend ins direkte Kellerduell gegen Berlin. Hier will man seinen Heimvorteil nutzen. Schließlich hat Paderborn nicht 23 Jahre lang um eine Rückkehr in die German Football League gerungen, um nun nach zwei Jahren im Oberhaus wieder den Abschied aus der Erstklassigkeit zu erklären. 

Wenn alles nach Plan für Paderborn läuft, könnte man aber in drei Wochen bereits aus dem größten Schlamassel heraus sein und sogar den Blick noch einmal in Richtung Playoffs richten. Gehen die nächsten zwei Duelle jedoch verloren, wird das ein knallharter Abstiegskampf bis zum bitteren Ende. 

Den Abschluss wird die erfolgloseste Saison dieser drei Aspiranten dann in der Relegation finden. Wie beschrieben, müssen sich aktuell die Berlin Rebels darum die größten Sorgen machen. Doch das Rennen ist noch offen. Erst zum Saisonende wissen wir, wer möglicherweise den Weg in die GFL2 antreten muss. 

Die wöchentlich erscheinende Kolumne befasst sich mit dem Tagesgeschehen in der German Football League. Mit gespitzter Feder handelt Philipp Forstner aka “Draft Nerd” die GFL-Themen ab, die sich nicht in den Pressemitteilungen der Vereine finden lassen. Im “GFL-Insider” geht es ehrlich, aber auch direkt zu. 



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