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BMX-Freestylerin Lara Lessmann: "Auf meinem BMX fühle ich mich frei"

Lara Lessmann gehört zu den besten BMX-Freestylerinnen der Welt. Im Interview mit Sports Illustrated spricht die Samsung-Botschafterin über die Angst vor Verletzungen, den Adrenalin-Kick und die Magie ihres Sports.

Lara Lessmann
Credit: Imago
  • BMX Freestyle: Lara Lessmann im Interview
  • Lessmann: "Mental war Angst vor Sturz lange da"
  • Lessmann: "Gefühl nach einem Run ist unbeschreiblich"

Lara Lessmanns Sport ist besonders: In weniger als einer rasanten Minute wird beim BMX-Freestyle über Sieg und Niederlage entschieden, über Erfolg oder Enttäuschung. Mit Sports Illustrated spricht die 24-Jährige über ihre Liebe für ihren Sport, persönliche Angst-Tricks und den Adrenalin-Rausch.


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Sports Illustrated: Nach den letzten Spielen in Tokio wird Paris Ihre zweite Olympia-Teilnahme. Wie haben Sie sich persönlich und auch Ihre Herangehensweise seit den Spielen in Tokio verändert?

Lara Lessmann: Tokio war geprägt von meinem Sturz in Montpellier. Da ist neben der großen Anspannung vor den ersten Olympischen Spielen noch die Angst vor einem weiteren Sturz mitgefahren. Das ist zum Glück vorbei. Meine Vorbereitung in Australien war richtig gut. Wir haben viel mit Videoanalysen gearbeitet, und das hat echt geholfen. Ich habe die komplexen Tricks, die ein hohes Sturzrisiko bergen, mit meinem Samsung Galaxy Smartphone aufgezeichnet und dann mit meinen Trainern in Deutschland analysiert. Das hat mir viel Sicherheit gegeben und auch mein Selbstvertrauen gestärkt. 

Sports Illustrated: Sie hatten sich direkt vor den Spielen in Tokio verletzt – und konnten trotzdem innerhalb kürzester Zeit zurückkehren und antreten. Wie präsent ist diese Verletzung noch? Einerseits physisch, aber vor allem auch mental? 

Lessmann: Körperlich bin ich wieder topfit. Mental war die Angst vor einem erneuten Sturz lange da, aber ich habe mir Schritt für Schritt mein Selbstvertrauen in meinen Körper zurückerarbeitet. Australien als Trainingsort hat mental auch echt viel gebracht.

Sports Illustrated: Nach unzähligen Turnieren und Titeln: Ist der Adrenalin-Kick immer noch derselbe wie ganz am Anfang, als Sie als Kind auf der Rampe standen? Wie haben sich diese Gefühle im Verlauf Ihrer Karriere verändert?

Lessmann: Der Adrenalin-Kick ist immer noch da, sowohl im Wettkampf als auch im Training. Wenn ich an neuen, schweren Tricks arbeite und vom Schaumstoffbecken auf die Resi-Rampe wechsle, fühlt sich das immer noch super an. Ich habe zwar mehr Routine, aber das Gefühl, wenn ich oben stehe, ist immer noch wie früher. Ich will einfach runter und mein Bestes geben.

Sports Illustrated: Sie sind Testimonial der Marke Samsung. Wie können Ihnen die Produkte des Tech-Unternehmens bei Ihrem Sport helfen?

Lessmann: Mein Samsung Galaxy Smartphone ist beim Training super wichtig für die Videoanalyse mit meinen Trainern. Aber ich nutze es auch, um besondere Momente festzuhalten und mit Freund*innen und meiner Community zu teilen. Ich bin viel am Reisen und teile über Social Media von überall meine Eindrücke aus dem Training oder von Wettbewerben. Es ist mir super wichtig, besonders junge Frauen dafür zu öffnen, wie cool BMX Freestyle ist. Da hilft es natürlich auch, dass ich als Brand Ambassador eine große Marke wie Samsung im Rücken habe. 

Sports Illustrated: Recherchiert man Lara Lessmann ist oft von einer gewissen Ruhe und fast schon Schüchternheit die Rede. Gleichzeitig betreiben Sie einen wahnsinnig aufregenden und auch gefährlichen Sport. Für einen Außenstehenden wirkt das wie ein starker Kontrast. Sehen Sie das auch so?  

Lessmann: Ich bin definitiv nicht gerne im Mittelpunkt und das vor allem nicht in großen Gruppen, aber dennoch fühle ich mich selbstbewusst und frei auf meinem BMX. Wenn ich unterwegs in der Welt bin, bin ich dann auch eher offen und freue mich, neue Menschen kennenzulernen. 

Sports Illustrated: Jahrelang arbeitet man für einen Run hin – und in weniger als einer Minute ist alles entschieden und vorbei. Ist das befreiend oder hemmend?

Lessmann: Es ist definitiv eine Last auf den Schultern, bis man dann wirklich startet. Sobald es aber los geht fühlt man sich frei und motiviert. Das Gefühl danach ist unbeschreiblich schön, vor allem wenn das Ergebnis dann noch stimmt und man sich darüber freuen kann, worauf man so hart hingearbeitet hat.

Sports Illustrated: Wie funktioniert Ihr persönlicher „Angsttrick“?

Lessmann: Ich habe viele Angst-Tricks, bei denen ich mich mental vorbereite und meinen Trick visualisiere bevor ich ihn dann durchführe. Gemeinsam mit meinen Trainer und meiner Mental-Trainerin versuchen wir, Übungen individuell auf mich anzupassen, damit es für mich am angenehmsten ist. Dabei hilft es mir immer, wenn mein Trainer vor Ort ist, der mir Sicherheit gibt.



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