Leichtathletik

Leichtathletik-Star Josh Kerr: "Ich bin der beste 1500-m-Läufer der Welt"

Josh Kerr ist einer der schnellsten 1500-m-Läufer der Welt. Dem Mann aus Edinburgh mangelt es nicht an Selbstvertrauen, was die seine nächsten Ziele betrifft. Sports Illustrated hat mit dem Brooks-Athleten vor Olympia in Paris gesprochen.

1500-m-Läufer Josh Kerr
Credit: Imago
 

Sports Illustrated: Wie sind Sie zur Leichtathletik gekommen und warum lieben Sie diesen Sport?

Josh Kerr: Ursprünglich habe ich mich für diesen Sport entschieden, um für Rugby zu trainieren. Mein Vater war ein professioneller Rugbyspieler. Eigentlich war das die Sportart, in der ich unbedingt Profi werden wollte. Ich versuchte es mit Laufen in einem Sommercamp und verliebte mich in den individuellen Charakter des Wettkampfs, aber auch den Teamaspekt im Trainings. 

Sports Illustrated: Warum haben Sie sich nicht für Rugby entschieden?

Kerr: Ich dachte wirklich, dass das der richtige Sport für mich wäre. Aber ich wuchs nicht ganz so schnell wie die anderen Jungs und ich wollte wegen des Laufens nicht so viel Kraft ins Fitnessstudio stecken, um mithalten zu können. Ich habe mich mit meinem Bruder verglichen. Er  hatte einen viel besseren Rugby-IQ, also folgte ich meinem Interesse an der Laufszene. 

Sports Illustrated: Ihre Spezialdisziplin sind die 1500 Meter. Was sind die besonderen Herausforderungen dieser Strecke? Auf was kommt es an?

Kerr: Der 1500-m-Lauf ist das perfekte Rennen, da er von der Taktik bis zur Geschwindigkeit alles abdeckt, was diese Disziplin zu einem spannenden Rennen macht. Man muss einen Balance-Akt zwischen Kraft und Geschwindigkeit hinbekommen, um wirklich gut zu sein.

Sports Illustrated: Als Jugendlicher waren Sie in der Schule noch kein starker Läufer. Wie haben Sie es an die Weltspitze geschafft?

Kerr: Ich denke, es ist wichtig, sich bei in diesem Sport nicht unterkriegen zu lassen, wenn man sich in der Jugend noch nicht mit Weltspitze vergleichen kann. Ich habe mich gern mit den 1500 Metern auseinandergesetzt und begonnen, diese Strecke zu dominieren. 

Sports Illustrated: Sie stammen aus Edinburgh, leben und trainieren aber in den USA. Was vermissen Sie an Ihrer schottischen Heimat am meisten?

Kerr: Ich vermisse meine Familie. Die Gemeinschaft wird in meinem Leben groß geschrieben und ich liebe es, nach Hause zu kommen und Zeit mit den Menschen zu verbringen, die ich mag. Es wird immer meine Heimat sein. Aber im Moment ist es das Beste für meinen Job, in den USA zu leben.

1500-m-Läufer Josh Kerr
1500-m-Läufer Josh Kerr
Credit: Getty Images
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Sports Illustrated: Ihre 1500-Meter-Bestzeit liegt bei 3:29,05 Minuten. Können Sie noch schneller laufen? 

Kerr: Nach Olympia-Finale in Tokio habe ich mich nie wirklich um die Zeit gekümmert. Es gab einfach so viele Meisterschaften und andere Herausforderungen. Aber ich würde gerne bald wieder eine persönliche Bestzeit erzielen. Man weiß jedoch nicht, wann sich diese Gelegenheit ergibt. Ich denke, ich kann noch viel schneller laufen.

Sports Illustrated: Bei den Olympischen Spielen in Tokio haben Sie Bronze über 1500 Meter geholt. Was sind Ihre Ziele für Olympia in Paris. 

Kerr: Ich bin da, um zu gewinnen. Ich bin der beste 1500-m-Läufer der Welt. 

Sports Illustrated: Die Leichtathletik-Veranstaltungen finden im Stade de France statt. Sind Sie ein Athlet, der es liebt vor großem Publikum zu laufen?

Kerr: Ich denke, das ist es, was ich in Tokio am meisten vermisst habe. Ich liebe es, ein Publikum zu unterhalten, und es wird großartig, wieder vor einem sachkundigen Publikum zu laufen, das die Geschichte von uns Läufern liebt. Je mehr Leute, desto besser. 

Sports Illustrated: Wie sieht Ihre Zusammenarbeit mit Brooks aus? Können Sie uns das bitte beschreiben.

Kerr: Brooks ist ein Unternehmen, das meinen Werten entspricht und den Läufer unterstützt. Sie sind eine globale Marke, genau wie ich ein globaler Athlet bin. Ich genieße es, mit ihnen zusammenzuarbeiten und dabei zu helfen, einige der besten und schnellsten Produkte zu entwickeln, die die Laufwelt je gesehen hat. 

Sports Illustrated: Beim Marathon gibt es bereits Laufschuhe mit Carbon-Sohlen. Gibt es so etwas ähnliches auch über 1500 Meter?

Kerr: Der Spikes-Markt hat sich parallel zum Marathon-Schuhmarkt extrem entwickelt. Wir haben ein unglaubliches Spikes-Set in der Hyperion-Kollektion erstellt. Ich laufe derzeit in den LDs und habe das Blue-Line-Team gedrängt, uns wirklich das Bestes zu gebe. Ich habe dieses Jahr noch nicht in diesen Schuhen verloren, daher würde ich sagen, dass sie einen hervorragenden Job gemacht haben. 

Sports Illustrated: Was sind sportlich und persönlich Ihre beiden größten Wünsche?

Kerr: Ich werde weiterhin die größten Läufe bestreiten, die der 1500-m-Lauf je gesehen hat, und so viele Goldmedaillen gewinnen, wie ich in die Finger kriegen kann.



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