WM-Vergabe 2030 und 2034: Amnesty fordert FIFA-Bekenntnis

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat vom Fußball-Weltverband FIFA vor der umstrittenen Doppelvergabe der Weltmeisterschaften 2030 und 2034 Pläne zur Sicherung der Menschenrechte in den Bewerberländern gefordert. Die FIFA solle Stellung beziehen, wie die Menschenrechtsbestimmungen, zu denen sich der Verband in seinen Statuten verpflichtet, bei beiden Turniere eingehalten werden können, heißt es in einem umfassenden Bericht von AI. 

Amnesty fordert von der FIFA Klarheit
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AFP, SID, STEPHANE DE SAKUTIN

Der Bericht soll laut Amnesty Risiken aufzeigen, "die mit der Ausrichtung der beiden Weltmeisterschaften verbunden sind und die angegangen werden müssen, damit die FIFA und die Bewerberländer Menschenrechtsverletzungen während der Vorbereitung und Durchführung verhindern".

Die interessierten Länder Spanien, Portugal und Marokko (2030) sowie Saudi-Arabien (2034) sind als Bewerber jeweils konkurrenzlos und werden ihre Bewerbungen im Juli offiziell einreichen. Diese werden von der FIFA geprüft und voraussichtlich auf dem virtuellen Kongress am 11. Dezember bestätigt werden. 2030 sollen auch drei Spiele in Südamerika (Argentinien, Paraguay und Uruguay) stattfinden.

Amnesty pocht auf eine Aufschiebung, sollte die Menschenrechtslage in den Bewerberländern nicht vor der Vergabe geklärt sein. "Die FIFA hat in diesem Jahr ein Vorgehen, bei dem sie Vereinbarungen treffen kann, bevor die Länder die WM bekommen. Sie müssen sich nicht mit der Entscheidung beeilen", sagte Stephen Cockburn von AI.

Als große Baustelle sieht Amnesty unter anderem die schlechte Rechtslage für Arbeiter in Saudi-Arabien. Aber auch die Situation in Marokko, wo Homosexualität unter Strafe steht, sei problematisch. Der Weltverband dürfe "kein Angebot in Betracht ziehen, dass die Regularien nicht unterstützt oder erfüllen kann".