Viel Pathos, kein Erfolg: Böser Dämpfer für Ukraine

Die Ukraine hat zum Start ihrer emotionalen EM-Mission einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Das harmlose und verkrampfte Team von Trainer Serhij Rebrow unterlag im ersten Gruppenspiel gegen Rumänien überraschend deutlich mit 0:3 (0:1) und verpasste es, ihrer kriegsgeplagten Nation wenigstens kurzfristig das erhoffte Erfolgserlebnis zu bescheren. Der Druck war offenbar zu groß.

Am Boden: Dämpfer für die Ukraine
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AFP, SID, DAMIEN MEYER

Kapitän Nicolae Stanciu brachte Rumänien in der 29. Minute mit einem Traumtor in Führung. Razvam Marin (53.) und Denis Dragus (57.) erhöhten in der stimmungsvollen Münchner Arena vor 66.000 Zuschauern. Bei den ersten beiden Treffern sah Starkeeper Andrij Lunin von Real Madrid nicht gut aus. Die Ukraine steht nun am Samstag in Köln gegen Belgien gehörig unter Druck. Rumänien dagegen könnte am Freitag in Düsseldorf gegen die Slowakei schon einen großen Schritt in Richtung K.o-Runde machen.

Der Auftakt in die EURO war für das ukrainische Team mit reichlich Pathos aufgeladen. Bei der Hymne waren die Spieler der "Schowto-blakytni" (Gelb-Blauen) in ihren Landesflaggen eingehüllt. "Wir starten mit einer Mannschaft auf dem Feld, aber Millionen von Soldaten, die die Ukraine verteidigen. Wir sind alle zusammen", sagte Verbandschef Andrij Schewtschenko kurz vor dem Anpfiff. Jeder Sieg sei für das Land "von entscheidender Bedeutung".

Auch Arsenal-Star Oleksandr Sintschenko stellte die große Bedeutung für sein Land heraus. Es sei "eine unglaubliche Gelegenheit zu zeigen, wie gut wir sind und wie gut es ist, Ukrainer zu sein. Die ganze Welt wird auf dieses Turnier schauen."

Die Fußballwelt sah ein entschlossenes und zunächst klar überlegenes Team aus der Ukraine. Einziges Manko: Nennenswerte Chancen konnten sich die Ukrainer nicht erspielen. Immer wieder verpassten Mychajlo Mudryk und Co. den richtigen Moment zum Abschluss.