Ungarn beendet Schottlands Partie - Sorgen um Varga

Die Party der "Tartan Army" ist beendet: Trotz der tatkräftigen Unterstützung ihrer legendären Fans hat die schottische Fußball-Nationalmannschaft bei der EM erneut das Achtelfinale eines großen Turniers verpasst. Nach dem 0:1 (0:0) am letzten Spieltag der Gruppe A gegen Ungarn sind die "Bravehearts" als Gruppenletzter ausgeschieden. Überschattet wurde die Partie jedoch von einer womöglich schlimmen Verletzung des Ungarn Barnabas Varga.

Ungarns Kapitän Dominik Szoboszlai
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AFP, SID, MIGUEL MEDINA

Kevin Csoboth (90.+10) ließ mit seinem Treffer auch den letzten Funken Hoffnung der Schotten erlöschen. Derweil haben die ambitionierten Ungarn mit nun drei Punkten wieder Chancen, als einer der vier besten Gruppendritten in die K.o.-Phase einzuziehen, sorgen sich jedoch um ihren Mitspieler. Varga war in der 68. Minute mit dem schottischen Torwart Angus Gunn zusammengeprallt und blieb stark benommen auf dem Platz liegen. Nach mehreren Minuten Behandlung wurde der 29-Jährige von Sanitätern mit einem Sichtschutz und unter dem Applaus der Fans vom Platz auf einer Trage vom Platz gebracht. Wenig später folgte die Information, Varga sei bei Bewusstsein, aber auf dem Weg ins Hospital.

Allerdings müssen Mannschaft und Fans noch zittern. Seit der Einführung des neuen Modus zur EM 2016 haben drei Punkte nicht immer für ein Weiterkommen gereicht. Frühestens am Dienstag könnte Gewissheit herrschen. Wo, wann und gegen wen die Ungarn im Falle einer Qualifikation im Achtelfinale antreten, wird erst mit dem Ende der Gruppenphase am kommenden Mittwoch feststehen.

Vor dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Nationen in einem Pflichtspiel hatten einmal mehr die schottischen Fans die Schlagzeilen bestimmt. Nach ihren Reisen nach München und Köln waren erneut Zehntausende Mitglieder der "Tartan Army" nach Stuttgart gekommen. Der eigene Anhang habe bei der EM bislang "seinen Job gemacht", hatte Mittelfeldspieler John McGinn vor dem Gruppenfinale betont: "Jetzt wollen wir ihnen weitere unvergessliche Momente schenken."

Beide Mannschaften waren sich der Ausgangslage wohl nur allzu gut bewusst. Die Angst vor einem folgenschweren Fehler überlagerte sowohl bei Schottland als auch bei Ungarn die nötige Risikobereitschaft. Zwar hatten die Briten in der ersten Halbzeit ganze 64 Prozent Ballbesitz, jedoch gelang es ihnen zu keinem Zeitpunkt, für nennenswerte Gefahr zu sorgen - auch nicht über Standards.