Überzeugender Sieg auf Schalke: Köln nimmt Fahrt auf

Große Kulisse, eindrucksvoller Sieg: Absteiger 1. FC Köln hat nach mühsamem Start in der 2. Fußball-Bundesliga Fahrt aufgenommen und seine Ansprüche auf den sofortigen Wiederaufstieg überzeugend unterstrichen. Im Bundesliga-Klassiker bei Schalke 04 setzten sich die Rheinländer im ersten Duell eine Etage tiefer mit 3:1 (2:0) durch und machten in der Tabelle einen Sprung auf Platz sechs. Die Königsblauen durften sich zwar über einen erstklassigen Rahmen mit der zweithöchsten Zuschauerzahl des deutschen Fußball-Wochenendes freuen, müssen sich aber wie im Vorjahr nach unten orientieren. 

Bundesliga-Atmosphäre bei Schalke gegen Köln
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"Als Kölner Junge den 1. FC Köln als Kapitän zu repräsentieren und dann den Sieg auf Schalke zu holen, ist besonders", sagte Kölns Jan Thielmann, der den erkrankten Kapitän Timo Hübers vertrat, bei Sky: "Wir wussten, dass wir schnell nachlegen müssen nach der Pause. Trotzdem kam Schalke gut zurück, wenn das zweite Tor zählt, wird es nochmal eng. Aber so mussten wir es noch über die Ziellinie bringen, das haben wir meiner Meinung nach souverän gemacht."

Vor 61.624 Besuchern in der ausverkauften Veltins Arena schossen Damion Downs (25.), Linton Maina (45.+1) und Tim Lemperle (46.) den zweiten FC-Sieg in Folge heraus. Der dreimalige deutsche Meister war vor allem spielerisch und taktisch deutlich weiter als die Königsblauen, die in der vergangenen Saison lange um den Klassenerhalt kämpfen mussten und im Sommer erneut personell umgekrempelt wurden. Kapitän Kenan Karaman verkürzte per Elfmeter (66.) nach Foul am eingewechselten Amin Younes. Mit nur vier Punkten aus den ersten vier Spielen ist der Tabellenkeller schon wieder näher als die Aufstiegszone. 

Vor dem ersten Aufeinandertreffen der Traditionsklubs im Unterhaus nach 90 Bundesligaduellen hatte Schalke-Trainer Karel Geraerts den FC "klar in der Favoritenrolle" gesehen. Sein Gegenüber Gerhard Struber lobte Königsblau als "Mannschaft mit sehr viel individueller Qualität". Geraerts lag mit seiner Einschätzung deutlich besser, denn die wegen ihrer Transfersperre eingespielten Kölner kombinierten viel sicherer - auch wenn mit Abwehrchef Hübers ein weiterer Stammspieler ausfiel.

Geraerts konnte dagegen nach abgelaufener Sperre in der Innenverteidigung wieder Ron Schallenberg einsetzen, doch Stabilität verlieh er der Defensive nicht, sie war einmal mehr die Schalker Schwachstelle.