Treffer in letzter Sekunde: Serben retten 1:1 gegen Slowenen

Die serbische Fußball-Nationalmannschaft muss bei der EM weiter um die Teilnahme an der K.o.-Phase zittern. Das ambitionierte Team von Nationaltrainer Dragan Stojkovic kam im brisanten Balkan-Duell gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner Slowenien zwar in buchstäblich letzter Sekunde zu einem 1:1 (0:0), braucht im abschließenden Gruppenspiel gegen Dänemark aber dringend einen Sieg, um doch noch ins Achtelfinale einzuziehen.

Tor für Slowenien: Rajkovic streckt sich vergeblich.
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AFP, SID, DAMIEN MEYER

Zan Karnicnik (69.) hatte Slowenien zunächst in Führung gebracht, 1:1 Luka Jovic (90.+5) gelang nach einem Eckball mit der letzten Aktion des Spiels der Ausgleich. Gegen den Weltranglisten-57. zeigten sich die Serben trotz ihrer hochkarätig besetzten Offensive vor allem in der ersten Halbzeit viel zu harm- und ideenlos. Die Slowenen verpassten ihrerseits erneut den historischen ersten Sieg bei einer EM, unter Umständen könnte im letzten Gruppenspiel gegen England aber sogar ein weiteres Unentschieden für einen Platz unter den letzten 16 reichen.

Nach den Vorkommnissen beim Auftaktspiel in Gelsenkirchen standen in München vor allem die serbischen Fans unter Beobachtung. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte nach der Partie gegen England wegen des Fehlverhaltens einiger Fans ein Disziplinarverfahren gegen Serbiens Fußballverband FFS eingeleitet. Vor dem Duell mit Slowenien waren UEFA und Sicherheitsbehörden dennoch nur von einem "mittleren Risiko" ausgegangen. 

Dennoch hatte es zuvor auch Aufregung um eine Rückzugsdrohung der Serben gegeben. Diese hatten gefordert, die UEFA solle gegen Kroatien und Albanien ermitteln, weil deren Fans Hassgesänge gegen den ungeliebten Nachbarn angestimmt hatten. Nach Informationen der Londoner Times wird es zum Rückzug aber nicht kommen, weil die UEFA die Disziplinarmaßnahmen einleiten wollte.  

Durch die räumliche Nähe zum Spielort München waren zahlreiche Fans aus beiden Ländern in die bayrische Landeshauptstadt gereist. In der mit 66.000 Zuschauern ausverkauften Arena waren die Kräfteverhältnisse ausgeglichen, der serbische Jubel über die vor dem Spiel eingeblendete Grußbotschaft von Tennis-Legende Novak Djokovic war ähnlich groß wie jener aufseiten der Slowenen über die Nachricht von Rad-Star Tadej Pogacar.