Spanien gegen Frankreich: Zwei Pässe, Wahlheimat, Legionäre

Wenn im EM-Halbfinale die Favoriten Frankreich und Spanien (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) aufeinander treffen, schlagen in der Brust einiger Spieler zwei Herzen. Diverse Profis spielen gegen ihr Geburtsland, andere verdienen ihr Geld in der Liga des Gegners. Ein Überblick:

Theo Hernandez (r.) könnte auch für Spanien auflaufen
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FIRO, SID

Theo Hernandez (26/AC Mailand/Frankreich):

Mit seinem jüngeren Bruder Lucas wuchs der Verteidiger vor allem in Spanien auf, die beiden spielten in der Jugend für Atletico Madrid und besitzen auch die spanische Staatsbürgerschaft. Das wollte Theo eigentlich nutzen, laut Berichten der Marca hatte er 2017 den Verband wechseln und für Spanien auflaufen wollen. Um aber mit Lucas zusammenzuspielen, entschied er sich doch für sein Geburtsland. "Das ist eine Quelle des Stolzes für unsere Familie", sagte Lucas, nachdem die beiden im Oktober 2021 ihr erstes gemeinsames Länderspiel bestritten hatten. In diesem erzielte Theo übrigens auch den Siegtreffer zum 3:2 gegen Belgien.

Robin Le Normand (27 Jahre/Real Sociedad/Spanien):

Le Normand arbeitete sich 2018 beim Klub aus San Sebastian von der zweiten Mannschaft ins Profiteam vor, in die Jugendmannschaften Frankreichs wurde der in der Bretagne geborene Innenverteidiger aber nie berufen. Anstatt auf einen Anruf von Didier Deschamps zu warten, beantragte er im Mai 2023 erfolgreich die spanische Staatsbürgerschaft. Spaniens Coach Luis de la Fuente berief ihn nur einen Monat später in sein Aufgebot. Le Normand debütierte beim 2:1-Sieg im Nations-League-Halbfinale gegen Italien und ist seitdem in der Innenverteidigung gesetzt. Gegen Frankreich fehlt er allerdings gelbgesperrt.