"Sehr surreal": Rangnick stolpert mit Österreich über feurige Türken

Ralf Rangnick scheitert mit Österreich im Achtelfinale an der Türkei. Merih Demiral trifft doppelt.

Seit 2022 Österreichs Teamchef: Ralf Rangnick
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Leipzig (SID) Ralf Rangnick sank nass bis auf die Haut auf der Trainerbank zusammen, als um ihn herum die türkischen Fans im Überschwang der Gefühle ein "Auf Wiedersehen" anstimmten und ihre Helden ausgelassen feierten: Ausgerechnet in seiner alten Heimat Leipzig ist Rangnicks Traum vom österreichischen EM-Wunder jäh geplatzt. Beim 1:2 (0:1) im sächsischen Dauerregen wurde Verteidiger Merih Demiral mit einem Doppelpack zum Mann des Spiels.

"Wir haben sehr, sehr, sehr unglücklich verloren. Das Torschussverhältnis war 21:6, wir hatten mindestens so viele Torchancen wie beim 6:1 im März", sagte Rangnick bei MagentaTV: "Das fühlt sich sehr surreal an, sehr grotesk, dass wir nach so einer Leistung am Ende die Heimreise antreten müssen."

Lange hatte das Rangnick-Team gar als Geheimfavorit auf den Titel gegolten, nun verpasste es jedoch den erstmaligen Einzug unter die besten Acht einer EM-Endrunde. Bei vielen Spielern flossen Tränen der Enttäuschung.

Nach einer tollen Vorrunde, in der Österreich vor Vize-Weltmeister Frankreich und den Niederlanden Gruppensieger geworden war, endete die Reise wie schon bei der EM 2021 im Achtelfinale. Urheber des österreichischen Leids war Demiral, der nicht nur nach 57 Sekunden das schnellste Tor in der K.o.-Phase einer Europameisterschaft schoss, sondern auch in der zweiten Hälfte (59.) per Kopf nachlegte. Michael Gregoritsch (66.) verkürzte für Österreich.