"Nur das schnelle Geld": Kuranyi kritisiert Spielerberater

Nach mehreren Jahren in der Beraterbranche zieht der frühere Fußball-Nationalspieler Kevin Kuranyi die Seriosität zahlreicher Kollegen in Zweifel. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung beklagte der 41-Jährige ein oft ausschließlich finanzielles Interesse an den Spielern und mangelndes Engagement für eine sportliche Entwicklung der Klienten.

Kuranyi kritisiert Spielerberater
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"Viele Berater sehen nur das schnelle Geld", sagte Kuranyi: "Wenn man auch nur einen einzigen Fußballer nach ganz oben bringt, hat man ausgesorgt. Millionen kannst du als Berater auch verdienen."

Der ehemalige Bundesliga-Torjäger des VfB Stuttgart, von Schalke 04 und der TSG Hoffenheim hatte seine Profilaufbahn 2016 beendet und danach eine Tätigkeit als Spielerberater aufgenommen. In seiner Agentur betreut der zweimalige EM-Teilnehmer vor allem Nachwuchsspieler, aber vereinzelt auch Profis aus ausländischen Topligen. 

Aus Sicht des früheren Russland-Legionärs sind "furchtbare Berater" häufig die Ursache für finanzielle Schwierigkeiten oder gar Pleiten ehemaliger Profis: "Gerade bei Jungs, die nicht lange zur Schule gegangen sind oder aus ärmeren Verhältnissen kommen, passiert das oft. Die haben nie gelernt, mit Geld umzugehen. Da kommt dann jemand daher, dem du egal bist und der nur Geld mit dir verdienen will – und dann ist das Geld schnell mal weg", meinte Kuranyi. 

Er sei sich "nicht so sicher", ergänzte der Deutsch-Brasilianer, ob diese Berater den Spielern wirklich helfen wollen, "sich weiterzuentwickeln".