Nach Svensson-Rücktritt: Mainz sendet Lebenszeichen

Neuer Trainer, neues Glück: Nach dem Rücktritt von Bo Svensson hat der FSV Mainz 05 unter Interimstrainer Jan Siewert den dringend benötigten Befreiungsschlag gelandet. Die leidenschaftlich auftretenden Rheinhessen erkämpften sich am zehnten Spieltag ein 2:0 (0:0) gegen RB Leipzig und feierten den ersten Saisonsieg. 

Mainz gelingt gegen Leipzig die große Überraschung
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Während die Mainzer durch die Tore von Jae-Sung Lee (76.) und Leandro Barreiro (82., nach Videobeweis) ein wichtiges Lebenszeichen sendeten, kassierte Leipzig drei Tage nach dem Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal als Titelverteidiger den nächsten Rückschlag. Schon am Dienstag sind die Sachsen wieder in der Champions League bei Roter Stern Belgrad gefordert.

Mainz hatte turbulente Tage hinter sich. Am Donnerstag war FSV-Urgestein Svensson nach dem schwächsten Saisonstart der Vereinsgeschichte und dem Pokal-Aus als Trainer zurückgetreten, der bisherige U23-Coach Siewert übernahm "bis auf Weiteres". Dazu kam der andauernde Wirbel um Stürmer Anwar El Ghazi, gegen den mittlerweile die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung ermittelt. Am Freitag kündigte Mainz El Ghazis Vertrag fristlos.

"Bos Wunsch war, dass wir gegen Leipzig ein besonderes Spiel abliefern", sagte Sportvorstand Christian Heidel: "Das ist das größte Geschenk, das wir ihm machen können." Und den Mainzern war der Wille anzumerken. Sie gingen giftig in die Zweikämpfe und ließen die Leipziger trotz deren Ballbesitzvorteilen nicht zur Entfaltung kommen. 

Die Partie spielte sich deshalb anfangs nur zwischen den Strafräumen ab, erstmals ansatzweise gefährlich wurde es durch RB-Stürmer Christoph Baumgartner (20./25.). In der harmlosen Offensive der Gastgeber wurde der verletzte Brajan Gruda, einziger Lichtblick der vergangenen Wochen, schmerzlich vermisst. Auch Leipzig fiel wenig bis nichts ein, beide Torhüter erlebten eine entspannte erste Hälfte.