Fünf Geschichten zum EM-Finale

Das EM-Finale von Berlin war kein Spektakel - und doch brachte es viele kleine Geschichten, die sich zu erzählen lohnen. Spanien krönte sich durch ein 2:1 (0:0) gegen England zum Rekord-Europameister. Es ist der vierte kontinentale Titel, England dagegen muss auch 58 Jahre nach dem Triumph bei der Heim-WM 1966 weiter warten.

Bellingham (r.) trauert, Spaniens Spieler jubeln
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AFP, SID, JAVIER SORIANO

YAMAL/WILLIAMS: DIE JUNGSTARS ENTSCHEIDEN

Lamine Yamal zog unnachahmlich in die Mitte, ließ sich nicht beirren und bediente seinen Kumpel Nico Williams. Der Wirbelwind ließ sich die Chance nicht nehmen, er schoss wuchtig und entschlossen zum 1:0 für die Spanier ab (47.) und brachte sein Team damit auf Titelkurs. Der 17 Jahre alte Yamal und der fünf Jahre ältere Williams prägten das Offensivspiel der Spanier bei diesem Turnier - auch im Finale machten die beiden Jungstars den Unterschied.

DAS LEIDEN DES HARRY KANE

Die letzte halbe Stunde verbrachte Harry Kane auf der Ersatzbank als zunehmend verzweifelter Motivator. Der Kapitän wurde nach 61 unauffälligen Minuten ausgewechselt, Teammanager Gareth Southgate traute offenbar eher dem Halbfinalhelden Ollie Watkins als dem erfolgreichsten Torschützen Englands den Ausgleich zu. Kane litt mit, jubelte über das 1:1 durch Cole Palmer - und wurde dann doch bitter enttäuscht. Kane, der begnadete Torjäger, wartet weiter auf seinen ersten Titel. Nach dem zweiten verlorenen EM-Finale schwindet langsam der Glaube, dass es mit der Nationalmannschaft klappt.