Ducksch und Füllkrug: "Hässliche Vögel" wieder vereint

Das mit den "hässlichen Vögeln" gefiel Marvin Ducksch so gar nicht. "Die Lückenfüller", okay, vielleicht auch "die Zahnlücken", sagte er, das wäre noch halbwegs okay gewesen. Doch keine Chance: Der wenig schmeichelhafte Spitzname für das Bremer Sturmduo, erfunden von seinem damaligen Mitspieler Niclas Füllkrug, war in der Welt.

Marvin Ducksch und Niklas Füllkrug in ihrer Werder-Zeit
Credit:

IMAGO/Eibner, SID, IMAGO/Eibner-Pressefoto/Sascha Walther

"Ich habe ihn direkt darauf angesprochen, warum er sich keinen besseren Namen hat einfallen lassen", hat Ducksch darüber mal erzählt und fatalistisch festgehalten: "Ich nehme es jetzt einfach mit Humor." 

Beide werden es in den kommenden Tagen wieder häufiger hören: Füllkrug stürmt zwar jetzt für Borussia Dortmund - aber in der Nationalmannschaft sitzen die "hässlichen Vögel" plötzlich wieder im selben Nest. Füllkrug schickte bei Instagram sofort zwei Vögelchen-Emojis, Ducksch gab nach der Nominierung an, kurz am ganzen Körper gezittert zu haben: "Das ist halt ein Kindheitstraum gewesen."

Selbstverständlich setzt der neue Fußball-Bundestrainer auf das blinde Verständnis von einst. "Marvin hat sehr gute Standards, einen guten Torabschluss", lobte Julian Nagelsmann, und: "Er kennt Fülle sehr, sehr gut, das ist sicherlich auch eine Komponente, die uns helfen kann." Zwei Freunde müsst ihr sein.

Füllkrug ist längst etabliert, der Überflieger hat eine Weltmeisterschaft gespielt, wenn auch nicht sonderlich erfolgreich. Ducksch kommt trotz seiner 29 Jahre als Küken. "Er bringt einen Grad an Verrücktheit rein, das können wir auch gut gebrauchen", sagte Nagelsmann - zu sehen ist das unter anderem, wenn Ducksch bei seinem Harlekin-Torjubel die Zunge rausstreckt und die Hände wackelnd an den Kopf legt.