Drama um Messi: Argentinien gewinnt chaotisches Copa-Finale

Erst weinte Lionel Messi hemmungslos, dann gab es kein Halten mehr: Argentiniens Fußball-Weltmeister haben in einem chaotischen und dramatischen Endspiel zum 16. Mal die Copa America gewonnen. Die Seleccion setzte sich im Endspiel in Miami, wo sich der Anpfiff nach einem Einlass-Chaos um 82 Minuten verzögert hatte, dank eines 1:0 nach Verlängerung gegen Kolumbien die Südamerika-Krone auf.  

Lionel Messi jubelt mit dem Pokal
Credit:

GETTY IMAGES NORTH AMERICA, SID, Carmen Mandato

Das goldene Tor für den neuen Rekordsieger erzielte Lautaro Martinez in der 112. Minute. Kapitän Messi war da bereits nicht mehr auf dem Feld: Der achtmalige Weltfußballer war in der 66. Minute unter Tränen ausgewechselt worden, der Superstar von Inter Miami hatte sich offenbar ohne Gegnereinwirkung am rechten Knöchel verletzt. Auf der Bank sitzend verfolgte Messi, dessen Zukunft in der Nationalmannschaft ungeklärt ist, teilweise weinend das Spiel. 

Für Messi war es der zweite Triumph im fünften Copa-Endspiel. Wie beim WM-Finale 2014 gegen Deutschland blieb beim ältesten Nationenturnier der Welt 2007, 2015 und 2016 zunächst jeweils nur Platz zwei als Trostpreis. Der erste Triumph kam dann 2021. Dem folgten 2022 die Titel beim Finalissima gegen Europas damaligen Champion Italien und bei der WM in Katar gegen Frankreich - und nun der Triumph in den USA. 

Bis zur nächsten WM-Endrunde in den USA, Mexiko und Kanada dauert es noch zwei Jahre. Wie es für Messi weitergeht, ist offen. "Es sind die letzten Schlachten, und wir genießen sie in vollen Zügen", hatte der 37-Jährige vor dem Spiel gesagt. Im Finalissima im kommenden Jahr könnte es im Duell mit Europameister Spanien zum Wiedersehen mit Lamine Yamal kommen. Ein altes Bild von Messi und dem damaligen Säugling Yamal hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt. 

Für Angel Di Maria war es definitiv das letzte Länderspiel für Argentinien. "Ich habe so viele schöne Gefühle... Ich bin dieser Generation unendlich dankbar, sie hat mir alles gegeben, sie hat mich dazu gebracht, das zu erreichen, was ich so sehr wollte, und heute verlasse ich sie auf diese Weise, wie könnte es besser sein als so?", sagte der 36-Jährige bewegt.