Bülter tritt das Werder-Feuer aus: Hoffenheim siegt in Bremen

Große Löcher in der Defensive und ein niederschmetterndes Finale: Werder Bremen erwartet nach dem nächsten schmerzlichen Rückschlag eine ungemütliche Länderspielpause. Das Team von Trainer Ole Werner verlor nach einer wilden Schlussphase 2:3 (1:2) gegen die spielerisch reifere TSG Hoffenheim und muss den Blick vorerst gen Bundesliga-Tabellenkeller richten. 

Ole Werner steckt mit Werder in der Krise
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AFP, SID, CHRISTOF STACHE

Auch Star-Transfer Naby Keita, der erstmals seit seinem Wechsel vom FC Liverpool in der Startelf stand, verhalf Werder vor 41.000 Zuschauern im Weserstadion nicht zu einer passenden Reaktion auf das schwer enttäuschende 2:4 in Darmstadt. Maximilian Beier (8.) und Grischa Prömel (29.) trafen zunächst für die gut eingestellten Gäste von Coach Pellegrino Matarazzo, die mit ihrem vierten Sieg im vierten Auswärtsspiel den Kontakt zur Spitze halten. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Romano Schmid (17.).

In der Schlussphase wurde es dann spektakulär: Jens Stage (90.+1) schien Werder mit einem Krachertor doch noch einen Punkt gerettet zu haben, aber Marius Bülter (90.+2) schlug nur 87 Sekunden später zurück. 

Nach dem indiskutablen Auftritt in der Vorwoche war die Atmosphäre in Bremen unruhiger geworden. Auch Werner musste Kritik hinnehmen und setzte darauf, dass seine Mannschaft an die jüngsten beiden Heimsiege anknüpft. Der 35-Jährige fühlte sich zu Veränderungen berufen - er ließ neben Keita auch Sturmjoker Justin Njinmah erstmals von Beginn an ran.

Die erste gelungene Offensivaktion lieferten dann auch die Gastgeber: Njinmah versuchte es aus der Distanz - Oliver Baumann im Tor der TSG musste aber nicht eingreifen (3.). Hoffenheim erwies sich dann als enorm zielstrebig. Beier (20), der den Sprung in den ersten Kader des neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann noch verpasst hatte, spielte nach einem Steilpass von Prömel sein Tempo aus und vollendete gekonnt. Werder schob Frust über das bereits 15. Gegentor der Saison.