Jamal Musiala: Darum ist er Deutschlands größtes Zukunftsversprechen

Jamal Musiala ist der kommende Superstar des deutschen Fußballs - und Hoffnungsträger für die Heim-EM. Wie er spielt, wie er lebt, was ihm wichtig ist: Das Porträt eines außergewöhnlich begabten 21-Jährigen bei Sports Illustrated.

Jamal Musiala
Credit: Michael Wong

Jamal Musiala kommt im Sportwagen, aber noch ohne Mittagessen im Magen am frühen Nachmittag zum Treffpunkt, einem Fotostudio im Münchner Süden. Für das aufgebaute Catering ist keine Zeit, doch an dem bis an den Rand gefüllten Glas mit Laugengebäck kann Musiala nicht vorbei.

Mit einer lässigen Drehung des Handgelenks fischt er im Vorbeigehen einige Stangen heraus und wirkt in seiner Bewegung genauso elegant und geschmeidig wie auf dem Fußballplatz. Jamal Musiala, 21, ist die Zukunft des deutschen Fußballs, ein kommender Weltstar, wenn nicht allzu viel schiefläuft.

Ob der Profi des FC Bayern München auch schon die Gegenwart des deutschen Spiels entscheidend beeinflussen kann, werden die kommenden Wochen zeigen. In der Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann ist Musiala in der Startelf auf der linken Position in der Offensive gesetzt, wenn am 14. Juni gegen Schottland die Heim-Europameisterschaft beginnt. Es könnte sein Sommer werden.

Jamal Musiala
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Credit: Michael Wong
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Spricht man mit Musiala über Fußball, fällt ein Begriff besonders oft: Freude. Auf die EM angesprochen, sagt er: "Für uns als Team ist das eine große Chance, dem ganzen Land Freude zu bringen." Und natürlich Erfolg, das wäre nach zwei großen Turnieren – der EM 2021 und der WM 2022 –, bei denen die Nationalmannschaft jeweils viel zu früh scheiterte, mal wieder höchste Zeit.

Es ist längst nicht mehr so, dass Deutschland vor Turnierbeginn automatisch zu den Favoriten zählt, auch bei den eigenen Fans muss die deutsche Auswahl um ihr Standing kämpfen, der Verband befindet sich seit Jahren in einer scheinbar nicht endenden Abwärtsspirale. Aber man hat ja jetzt Musiala – und mit dem ebenfalls 21-jährigen Florian Wirtz von Bayer Leverkusen ein weiteres Jahrhunderttalent in der Offensive.

Hoffnungsträger:  Bei der WM 2022 scheitert Deutschland bereits in der Gruppenphase, Musiala (hier gegen Costa Rica) gilt als einer der wenigen Lichtblicke.
Hoffnungsträger: Bei der WM 2022 scheitert Deutschland bereits in der Gruppenphase, Musiala (hier gegen Costa Rica) gilt als einer der wenigen Lichtblicke.
Credit: Imago
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Im Gegensatz zu Wirtz, für den die EM die Premiere im DFB-Trikot auf der großen internationalen Bühne wird, war Musiala bei den letzten beiden Turnieren dabei. Er weiß genau, wie sich das kollektive Scheitern mit dem Adler auf der Brust anfühlt. Was am allerwenigsten an ihm lag: Nach Kurzeinsätzen bei der EM vor drei Jahren zählte er bei der WM mit 19 bereits zum Stammpersonal und war in Katar der beste Spieler im DFB-Dress.

"Ich bin frei in die Turniere gegangen, habe mir keine großen Sorgen gemacht oder über den Druck nachgedacht. Das hat mir erlaubt, in diesen Momenten so gut wie möglich zu spielen", sagt er im Rückblick. "Das werde ich definitiv beibehalten – und gleichzeitig will ich meinen Teamkollegen helfen, sich ebenfalls frei auf dem Platz zu fühlen." Was in diesen Worten mitschwingt: Musiala sieht sich dem Status des schützenswerten Supertalents, das beim FC Bayern den Spitznamen "Bambi" trug, entwachsen. Er will – er muss – bei diesem Turnier Verantwortung übernehmen. 

Musiala Rückennumer 10: Motivation pur

Es ist deshalb folgerichtig, dass Musiala ab sofort in der Nationalmannschaft die 10 trägt, die legendärste aller Rückennummern des Fußballs. "Die Nummer 10 ist eine große Ehre", sagt Musiala. "Sie ist ein Traum, seit ich ein kleines Kind bin. Immer wenn ich als Kind Messi, Ronaldinho oder Neymar mit der 10 Fußball spielen gesehen habe, war es mein Wunsch, diese Nummer auch einmal tragen zu können. Ich bin also sehr stolz, dass ich für Deutschland mit der Nummer 10 spielen darf, aber ich lasse es mir nicht zu Kopf steigen. Ich werde genauso weiterspielen wie zuvor mit der Nummer 14 in der Nationalmannschaft oder mit der Nummer 42 bei Bayern. Es motiviert mich eher noch zusätzlich."

Große Nummer: Seit diesem Frühjahr trägt Musiala, hier beim Testspiel gegen die Niederlande, die Rückennummer 10
Große Nummer: Seit diesem Frühjahr trägt Musiala, hier beim Testspiel gegen die Niederlande, die Rückennummer 10
Credit: Getty Images
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Sein Ausrüster Nike hat für Musiala ebenfalls eine Hauptrolle vorgesehen. Als Testimonial des "Tiempo"-Fußballschuhs ist er Erbe des Zauber-Brasilianers Ronaldinho. "Die Nachfolge von Ronaldinho anzutreten ist für mich Ehre und Verantwortung zugleich", sagt Musiala. "Ich will das Flair und die Kreativität, die Ronaldinho in diesen Schuhen der Welt zeigte, in den neuen Fußball und die Zukunft bringen."

Magic Musiala

Magic Musiala lautet ein weiterer Spitzname, und wer ihn je am Ball erlebt hat, versteht, was damit gemeint ist. Musiala, mit einer spielerischen Begabung wie vom anderen Stern gesegnet, ist ein Sehnsuchtsfußballer. Weil er all das verkörpert, wovon Kinder, die den Sport begonnen haben, träumen: mit dem Ball am Fuß ein, zwei, drei Gegner umkurven und diesen dann am Keeper vorbei ins Tor schieben.

Ohne ein funktionierendes Kollektiv oder die richtige Taktik wird kein Team Erfolg haben, und doch sind es Fußballer wie Musiala, die für die einzigartigen Momente sorgen, die sich ins Gedächtnis brennen und von Fans in Highlight-Clips zusammengeschnitten werden. Musiala erklärt sein Spiel so: "Auf dem Rasen bin ich am glücklichsten, ich fühle mich frei und genieße es einfach, zu spielen. Jedes Mal, wenn ich den Platz betrete, sehe ich die Möglichkeit, besser zu werden. Ich nehme jedes Mal etwas mit – das ist eine kleine Extra-Motivation. Aber der Spaß und die Freude, die ich als Kind beim Fußballspielen empfunden habe, sind immer noch genauso da."

Wer aber meint, dass Musialas Fußballkunst und das scheinbar mühelose Spiel allein auf Begabung und Talent fußen, der irrt: "Ich glaube, dass das einerseits von meiner Freude am Spiel kommt, vom Spaß, den ich auf dem Platz habe – und andererseits von den Stunden, die ich ins Training und in Spiele gesteckt habe. Wenn du viel investierst und dich gut vorbereitest, wird alles leichter. Deshalb kann ich so frei spielen, ohne dabei zu viel nachzudenken."

Jamal Musiala
Jamal Musiala
Credit: Michael Wong
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Mit Wirtz, der diese Saison mit Bayer Leverkusen Meister wurde, hat Nagelsmann einen ganz ähnlichen Spielertyp für die EM-Startelf eingeplant. Musiala, schon viermal Meister im Bayern-Trikot, besetzt die linke Offensivseite, Wirtz die rechte. Beide schätzen sich, suchen und ergänzen sich. Auf und neben dem Platz. Was Musiala mit Kumpel Wirtz gemeinsam hat: Sie eint das permanente Scannen der Spielsituation und das Gefühl für mehr Geschwindigkeit oder Entschleunigung, die sie mit einem Ballkontakt dem Spiel der eigenen Mannschaft geben können. Die akute Tempo-Verschärfung in Umschaltsituationen.

Während Musiala sich schlangenartig mit dem Ball am Fuß (ohne Klebstoff, aber der Verdacht liegt nahe!) um die Gegenspieler herumdribbelt, sucht Wirtz noch direkter den finalen Pass als Torvorlage oder den Torabschluss. Technik, die begeistert. Typen, die begeistern. 

Jamal Musiala: So fing alles an

"Freedom of play", die Freiheit des Spiels: Dieses Prinzip prägte Musialas fußballerische Erziehung in England. In Stuttgart geboren, begann er unter den Augen von Vater Richard, der aus Nigeria stammt, mit fünf Jahren das Fußballspielen beim TSV Lehnerz in Fulda. Doch 2010 – im Alter von sieben Jahren – zog die Familie nach England, wo seine Mutter Carolin, eine Deutsche, einen Studienplatz bekam. Carolin, die ihn vor seiner Volljährigkeit hin und wieder im VW Polo vom Trainingsgelände des FC Bayern abholt, sagte einmal über Jamal: "Du kannst ihm alles wegnehmen, nur nicht den Ball."

Was im Kindesalter begann. In jenem Sommer 2010 rannte der kleine Jamal begeistert in Trikots durchs Haus. Bei der Südafrika-WM trug beim DFB Lukas Podolski die Nummer 10, und die Mannschaft von Trainer Joachim Löw legte dort mit ihrem Tempofußball den Grundstein für den WM-Titel vier Jahre später in Brasilien. In England startete währenddessen Musiala seine Karriere: Nachdem er bei einem Feriencamp von Scouts des FC Southampton entdeckt wurde, landete er in der Nachwuchsakademie des Vereins. Nächste Station: der FC Chelsea aus London, in dessen Jugendabteilungen Musiala von 2011 an spielte, Mutter Carolin bekam zur selben Zeit eine Stelle bei einer US-Firma nahe dem Trainingsgelände. Bald wurde Musiala in Englands Jugendnationalmannschaften berufen – und seine Zukunft auf der Insel schien vorgezeichnet.

Bis der Brexit dazwischenkam. Aufgrund des nahenden EU-Austritts Englands entschied sich die Familie 2019 für eine Rückkehr nach Deutschland – der Glücksfall für den DFB. Und für den FC Bayern München, für den sich das damals von vielen Seiten umworbene Toptalent entschied. Was folgte, war einer der steilsten Aufstiege der jüngeren Fußballgeschichte: Bald durfte Musiala bei den Profis ran, mit 17 Jahren und 115 Tagen wurde er 2020 dank Trainer Hansi Flick zum jüngsten Bayern-Bundesligaspieler aller Zeiten und bald darauf zum jüngsten Bundesliga- und Champions-League-Torschützen der Vereinsgeschichte.

All das unter dem Einfluss der Corona-Pandemie – was dazu führte, dass die Teams abgeschotteter als sonst trainierten und spielten. Und was für Musiala durchaus einen Vorteil darstellte: Der schüchterne Teenager konnte so in Ruhe und ohne direkte, ständige Konfrontation mit den Medien reifen.

Frühreif: Unter Bundestrainer Joachim Löw kommt Musiala 2021 im Alter von 18 bereits bei der EM zum Einsatz.
Frühreif: Unter Bundestrainer Joachim Löw kommt Musiala 2021 im Alter von 18 bereits bei der EM zum Einsatz.
Credit: Imago
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Musiala-Hype

Aufzuhalten war der Musiala-Hype in der Öffentlichkeit aber nicht. Im März 2021 debütierte er, wieder unter Flick, in der Nationalmannschaft als viertjüngster Spieler der DFB-Historie – und als jüngster Spieler seit Uwe Seeler 1954. Auch die große Fußball-Welt nahm mehr und mehr Notiz von diesem Spieler, der da in München heranreifte: Bei der Wahl zum "Golden Boy", Europas bestem Nachwuchsspieler, wurde Musiala 2021 Dritter, in den Folgejahren Vierter und Zweiter. Beim FC Bayern München gilt er längst als das sportliche Gesicht der Zukunft, um ihn als Schlüsselspieler soll das Gerüst der Mannschaft entstehen.

Musiala, der auf der fußballerischen Überholspur lebt, hat sich abseits des Rasens und all des Big Business mit Reisen, Sponsoren- und Medienterminen ein relativ normales Leben bewahrt. Wenn er frei hat, verbringt er viel Zeit mit seiner Familie und den beiden jüngeren Geschwistern Latisha und Jerrell. "Meine Heimat ist dort, wo meine Familie ist", sagt er. "Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Wir haben eine gute Connection, und ich tue alles dafür, dass auch sie ein angenehmes, glückliches Leben führen können."

Wenn er nicht Fußball spielt, steht Musiala gern auf dem Basketballcourt – oder konsumiert NBA-Content. Vom überraschenden WM-Triumph der deutschen Basketballer im Sommer 2023 sollten sich die Fußballer, findet Musiala, etwas abschauen: "Das ist definitiv eine Inspiration. Niemand hat damit gerechnet, dass Deutschland Weltmeister wird. Das Team hat keine lauten Spieler, die sich selbst überschätzen. Sie haben einfach ihren Job gemacht, Spiel für Spiel – und auf einmal stehst du im Finale. Das sollten wir uns zum Vorbild nehmen."

Jamal Musiala
Jamal Musiala
Credit: Michael Wong
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Musiala ist ebenfalls kein Lautsprecher und niemand, der gerne groß im Mittelpunkt steht. Im ersten Eindruck erscheint er schüchtern und spricht mit Bedacht, zu Beginn seiner Karriere blickte er in den Mixed Zones häufiger verlegen auf den Boden, wenn er sich an den Reportern vorbeischlich. 
Mittlerweile hat er sich eine gewisse Mikrofon- und Kamera-Sicherheit angeeignet, tritt Journalisten mit kräftigerer, entschlossenerer Stimme entgegen und blickt Gesprächspartnern in die Augen.

Sein Wort hat mehr und mehr Gewicht, auch innerhalb der Mannschaft. Was geblieben ist: seine Höflichkeit in jeder Situation. Laut und energisch wird Musiala, wenn überhaupt, nur auf dem Spielfeld. Dazu besitzt er ein äußerst gewinnendes Lächeln (was seiner Vermarktbarkeit sicher nicht schadet) und einen lausbubenhaften Witz, der dann am besten hervortritt, wenn Kameras und Mikrofone ausgeschaltet sind.

Statussymbole interessieren ihn eher weniger, sein Guilty Pleasure: "Wenn ich die Möglichkeit habe, schlafe ich gerne lang." Ein Faible für Fashion hat Musiala aber: "Mode interessiert mich, spielt in meinem Leben aber nicht die größte Rolle. Ich wachse da langsam rein und glaube, dass Fashion für mich in Zukunft noch wichtiger werden wird. Der Fußball bleibt aber meine erste Priorität." Die Frage, wie ein perfekter fußballfreier Tag aussieht, kann man sich sparen, denn Musiala überlegt lange, kommt dann aber zu dem Schluss: Ein Tag ohne Ball kann für ihn nicht perfekt sein.



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Was er sonst gerne tut

Filme und Serien schauen, Playstation zocken, Freunde wie Real Madrids Jude Bellingham – die beiden kennen sich seit Kindertagen aus England – besuchen. Dabei hat sich sein engster Kreis kaum verändert: „Ich war immer schon jemand, der einen eher kleinen Freundeskreis hatte. Er besteht hauptsächlich aus den Menschen, mit denen ich quasi aufgewachsen bin – mit ihnen bin ich in Kontakt. Aus dem Team sind Phonzy und Leroy (Alphonso Davies und Leroy Sané, Teamkollegen beim FC Bayern München, d. Red.) mit der Zeit zu Freunden geworden, von außen sind ansonsten nicht viele Menschen dazugekommen. Auch weil dafür einfach die Zeit fehlt.“

Er verbringt mittlerweile weniger Zeit auf Instagram und TikTok, „meinen Social-Media-Konsum habe ich im letzten Jahr definitiv reduziert. Es ist, glaube ich, ganz normal, dass man sich gerade nach einem guten Spiel die Kommentare ansieht. Aber ich versuche, mich von Social Media fernzuhalten. Es gibt immer diesen einen Kommentar, der einem die Laune vermiesen kann.“ Und doch bekommt auch er die Rankings und Toplisten in die Timeline gespült, die ihn als besten, wertvollsten oder vielversprechendsten deutschen Spieler ausweisen: „Natürlich sehe ich solche Statistiken auf Social Media. Man kann dem gar nicht entkommen, aber es ändert nichts daran, wie ich an Dinge herangehe, wie ich mich selbst aktuell sehe und wo ich mich in ein paar Jahren sehen möchte.“ Dass er von Fans und den Medien gefeiert wird, schmeichelt ihm selbstverständlich, aber: „Das ändert nichts für mich. Klar sehe und höre ich gerne positive Sachen über mich, aber deshalb lasse ich nicht nach oder bin zufrieden mit dem, was ich bislang erreicht habe. Es gibt immer Dinge, die ich verbessern kann.“

Jamal Musiala Foundation

Trotzdem: Mit Anfang 20 ist Musiala bereits an einem Punkt in seiner Karriere und hat Erfahrungen gemacht, für die manche Spieler 30 werden müssen – und die meisten sowieso nie erreichen werden. Insofern ist es nur konsequent, dass er vergangenes Jahr seine eigene Stiftung auf den Weg brachte, die Jamal Musiala Foundation, die fünf Werte in den Mittelpunkt stellt: Dankbarkeit, Empathie, Selfcare, Verantwortlichkeit, Respekt. Die Beweggründe schildert er so: „Als ich aufwuchs, war es mein Ziel, ein wichtiger Spieler in einem großen Team zu sein. Auf dem Weg dorthin wurde mir bewusst, dass ich eines Tages etwas zurückgeben will – und anderen ihren eigenen Weg ein bisschen leichter machen kann. Es geht mir darum, den Kindern Möglichkeiten zu geben und Werte zu vermitteln, aber auch einfach nur gemeinsam Spaß zu haben.“

Konsequent war auch der Ort, den das Team um Mutter Carolin auswählte, um mit einem ersten Event die Gründung der Stiftung zu feiern: Fulda, wo für Musiala alles begann. Genauso wie die Entscheidung, sich mit der Stiftung an den Nachwuchs zu richten. Wer sich auf den Schulhöfen und in Fußgängerzonen des Landes umsieht, wird feststellen: Das Musiala-Trikot ist beim Fußball-Nachwuchs ganz vorne dabei. Nicht minder wichtig ist ihm deshalb seine Vorbildfunktion, auch ohne Ball: „Abseits des Platzes bewundere ich besonders Spieler, die freundlich und bescheiden geblieben sind. Das ist etwas, das ich ebenfalls beibehalten möchte und anderen vermitteln will: abseits des Rasens bescheiden zu bleiben, aber auf dem Rasen immer mehr zu wollen.“

Seine Rolle als Identifikationsfigur ist Musiala bewusst. Es ist schließlich nicht allzu lange her, dass er selbst zu den ganz Großen des Fußballs, zu denen er selbst eines Tages gehören will, aufschaute: „Als ich klein war, habe ich es genossen, Spieler wie Ronaldinho und Messi im Fernsehen zu beobachten und das, was sie auf dem Rasen vorführten, im Garten zu üben oder im nächsten Spiel selbst auszuprobieren. Jetzt will ich die Fans unterhalten – damit sie gerne ins Stadion kommen und es ihnen Freude macht, mich spielen zu sehen.“ Das ist sie wieder, die Musiala-Freude, die ihn als Kind erst in Fulda, dann in England und später in München antrieb, bis auf den Rasen des EM-Eröffnungsspiels am 14. Juni in der Allianz Arena.

Jamal Musiala
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Credit: Michael Wong
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Denn längst läuft der Countdown zum ersten EM-Spiel: „Ich werde aufgeregt sein, wie immer, wenn ich auf dem Platz stehe“, sagt er. Dann kommt das Adrenalin. Man spürt es selbst als Gegenüber, wenn er sich an den Freitagabend in München denkt. Wenn Musiala Emotionen ausdrückt, verwendet er gerne englische Begriffe. Wie diesmal. „Ich will, dass das Spiel endlich losgeht. In den Stunden vor dem Spiel steigt die Anspannung, aber sobald ich den Rasen betrete und die Hymne höre, bin ich voll fokussiert und ready to play.“ 
 

 

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