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GFL-Insider: Saarland mit Connor Kaegi plötzlich Playoff-Kandidat

Die Saarland Hurricanes sind plötzlich wieder im Rennen um die Playoffs in der GFL. Ausschlaggebend dafür ist eine Personalie, wie GFL-Insider Philipp Forstner schreibt: Mit Quarterback Connor Kaegi ist den Hurricanes ein echter Glücksgriff gelungen.

Connor Kaegi, Quarterback der Saarland Hurricanes während eines Spiels gegen die Allgäu Comets
Credit: Imago
  • Saarland Hurricanes zurück im Playoff-Rennen: Das ist der Grund
  • Top-Quarterback Connor Kaegi zurück in der GFL
  • Oregon Blackbears lösen sich auf: Kaegi kehrt zurück nach Deutschland

Nach zwei Siegen in Folge sind die Saarland Hurricanes plötzlich wieder ein Playoff-Kandidat in der German Football League. Ein Grund dafür dürfte die kurzfristige Verpflichtung von Connor Kaegi vor einem Monat sein. Schließlich gelang dem US-Quarterback bereits im Vorjahr der Einzug ins Viertelfinale mit den Berlin Rebels. 

Nach einem desolaten Saisonstart und fünf Niederlagen aus sechs Spielen zogen die Hurricanes die Reißleine. So stark die Eindrücke ihres Spielmachers Andrew Brito auch erschienen, sorgten Verletzungen doch immer wieder für Rückschläge. Ein Wechsel auf der wichtigsten Position im American Football wurde unabwendbar und so sicherte man sich niemand geringeren als Connor Kaegi. 


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Connor Kaegi: Späte Entdeckung des Top-Quarterbacks in der GFL

In Ashland im Südwesten Oregons geboren und aufgewachsen, ist Kaegi bis heute seiner Heimat treu geblieben. Fast seine gesamte Familie lebt in der Region und so dürfte ihm nach der Highschool der Umzug ins fast 3.000 Kilometer entfernte Ottawa nicht gerade leicht gefallen sein. Um seine Karriere weiterzubringen, war der Gang an das kleine NAIA-College in Kansas aber unumgänglich, selbst wenn die Chance auf eine Zukunft als Profi damit noch so gering erschien. 

Kaegi spielte dort ambitioniert und erhielt im Anschluss an seine College-Karriere immerhin die Chance in der National Arena League zu spielen, obwohl er sich selbst eher für Outdoor-Football auf einem großen Spielfeld geeignet sieht. Sein wahres Können konnte er im letzten Jahr deshalb auch erst bei den Rebels in der GFL im Alter von 28 Jahren unter Beweis stellen. 

Schnell wurde offensichtlich, dass Kaegi über eine Menge Armtalent verfügt und sogar spielerisch Pässe über 60 Yards und mehr anbringen konnte. Er öffnete das Spiel für Berlin wie kaum ein Quarterback zuvor in der ersten Liga. 29 Touchdowns am Boden und in der Luft gelangen dem dynamischen Playmaker, der immer wieder besondere Akzente durch harte Runs setzt, weil er sich nicht zu schade ist, mit seinem großen Körper notwendige Tacklings für neue First Downs zu brechen. 

Connor Kaegi: Missglückte Rückkehr in die Heimat

Eigentlich hätte ein solcher Quarterback in der GFL bleiben müssen und Kaegi hat sich in Berlin auch sichtlich wohl gefühlt. Doch die Gelegenheit, in der Nähe seiner Familie zu spielen, konnte er nicht auslassen, weshalb Connor sich für einen Wechsel zu den neu gegründeten Oregon Blackbears entschloss. 

Obwohl er dort alle Spiele gewinnen konnte, war die Rückkehr nach Amerika nicht von Erfolg gekrönt, da sich das Team kurz nach dem 18. Mai und seinem letzten Spiel noch während der Saison auflösen musste. Ab diesem Zeitpunkt war Kaegi immerhin wieder frei für die German Football League. 

Mehrere Teams mit Interesse am Top-Quarterback

Mit seiner Personalie beschäftigten sich mehrere Teams aus der GFL und auch der European League of Football. Doch entweder passte das Timing nicht oder man entschied sich letztendlich doch für einen anderen Quarterback, weshalb das Comeback in Deutschland für Kaegi etwas auf sich warten ließ. 

Nun ist der vermeintliche “Gunslinger”, der auch immer für eine Interception gut ist, aber endlich zurück und die German Football League ist um eine Attraktion reicher. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit gewannen die Saarland Hurricanes die letzten zwei Spiele und erzielten fast 40 Yards mehr pro Spiel mit ihrer Offense. Receiver Spencer Corona ist mit vier Touchdowns und 179 Yards der beste Scorer in den beiden Partien gegen die Kirchdorf Wildcats und Munich Cowboys. 

Allmählich geraten dadurch sogar die Playoffs wieder in greifbare Nähe. In den letzten und entscheidenden Spielen der Saison geht es mit den Ravensburg Razorbacks und den Straubing Spiders gegen unmittelbare Konkurrenten im Kampf um die Playoff-Plätze. Die sollten vor den wiedererstarkten Hurricanes gewarnt sein. Denn mit Connor Kaegi hat die Offensive nun richtig Fahrt aufgenommen. 

Die wöchentlich erscheinende Kolumne befasst sich mit dem Tagesgeschehen in der German Football League. Mit gespitzter Feder handelt Philipp Forstner aka “Draft Nerd” die GFL-Themen ab, die sich nicht in den Pressemitteilungen der Vereine finden lassen. Im “GFL-Insider” geht es ehrlich, aber auch direkt zu. 



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